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Der psychologische Test
Das psychologische Experiment

Der Greenspoon-Effekt

Theoretischer Hintergrund

Um klassische Experimente aus dem Bereich der allgemeinen Psychologie handelt es sich bei den Versuchen zum verbal operanten Konditionieren. Dabei handelt es sich um Verstärkungslernen, bei dem Sprachverhalten durch minimale verbale Verstärkung modifiziert wird. Grundlegend ist das Experiment zum Greenspoon-Effekt, das 1955 durchgeführt wurde, um die Hypothese zu überprüfen, ob verbales Verhalten unbewußt durch Verstärkung verändert werden kann. Hierzu wurde eine Versuchsgruppe bei der Bewältigung einer einfachen sprachlichen Aufgabe positiv verstärkt. Bei einer Kontrollgruppe wurde diese Verstärkung unterlassen. Der Versuch wurde mit einer Gruppe von 75 Studenten durchgeführt, die in eine Versuchs- und eine Kontrollgruppe geteilt wurden.

Ablauf

Die Versuchspersonen wurden einzeln in einen schalldichten Raum gebeten. Es wurde ihnen die Instruktion gegeben alle Worte, die ihnen einfallen einzeln zu nennen, keine Redewendungen oder Sätze zu verwenden und nicht mit zu zählen. Während des Versuchs lief ein Tonband, das als Grundlage der Auswertung diente.

Der Versuchsleiter ließ während der ersten 25 Minuten auf jedes Substantiv im Plural ein "mmm-hmm" ertönen. Der Versuch dauerte etwa 50 Minuten. Bei den Vpn der Kontrollgruppe unterließ der Versuchsleiter jegliche Lautäußerung .

Nach dem Versuch wurde die Versuchspersonen die Frage gestellt, was sie denken würden um was es sich bei dem Experiment gehandelt hätte.

Variablen

Unabhängige Variable ist die verbale Verstärkung durch den Versuchsleiter. Die Nennung von Substantiven im Plural ist die abhängige Variable.

Ergebnisse

10 der Versuchspersonen gaben in der Nachbefragung an, daß der Versuchsleiter auf Pluralworte reagiert habe. Diese Teilnehmer schloß Greenspoon von der Auswertung aus.

Weitere Entwicklung des Paradigmas

Dieses Experiment wurde vielfach modifiziert und variiert repliziert. So wurden verschiedenste positive und negative verbaler Stimuli angewendet. Teilweise wurden diese mit Nicken, Lächeln oder ähnlichem kombiniert. Auch die Aufgabenstellung und die abhängige Variable lassen sich modifizieren. So wurde z.B. die Verwendung von den Personalpronomen der Selbstreflexion ich und wir bei der Satzbildung verstärkt. Da teilweise bezweifelt wird, daß der Effekt unwissentlich nicht möglich sei, wurden die postexperimentellen Befragungen häufig genauer durchgeführt. In diesen Interviews soll der Grad der Wissentlichkeit festgestellt werden. Nach Grad der Wissentlichkeit können die Vpn in Gruppen eingeteilt werden, z.B. danach ob sie

In Betracht gezogen werden muß hierbei, daß die Vpn sich möglicherweise im nachhinein eine Meinung zur Bedeutung der Äußerungen des Versuchsleiter bilden, die auf ihr Testverhalten keinen Einfluß hatte. An diesem Versuch wird deutlich wie entscheidend das Verhalten von Versuchsleiter in Experimenten Ergebnisse verfälschen kann. Dies wird als Versuchsleitereffekt bezeichnet.

Literatur

Greenspoon, J. (1955). The reinforcing effect of two spoken sounds on the frequency of two responses, American Journal of Psychology, 68, S. 409-416.

Unter Verwendung von: http://www.uni-kassel.de/fb3/psych/vv/ss95/exp/green.html (00-04-21)

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